Samuel Scheidt
Die Kompositionen von Samuel Scheidt, der fast ununterbrochen in Halle gelebt und
gewirkt hat, waren weithin bekannt und wurden von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt.
Nicht zuletzt zeugen die vielen Abschriften von dem großen Einfluß, den seine Werke auf die
Musiker seiner Zeit ausübten.
Samuel Scheidt wurde am 3. November 1587 in Halle an der Saale getauft. Vermutlich war
er in der Zeit von 1603 bis 1608, als er Organist an der hallischen Moritzkirche wirkte, Schüler
von Jan Pieterszoon Sweelinck in Amsterdam.
1609 wurde er Organist am Hof des Administrators des lutherischen Erzstifts Magdeburg
in Halle. Etwa zehn Jahre später wurde er Kapellmeister am Hof in Halle, wo 1620 sein erstes
Werk in Druck erschien.
1624 erschien seine berühmte Tabulatura nova. Der 1. und 2. Teil enthalten unter
anderem Variationen, Fantasien und Tanzsätze. Der 3. Teil widmet sich der Musik für
den evangelischen Gottesdienst. Um die Stimmen der hier vereinigten Werke für Tasteninstrumente
deutlich voneinander zu trennen, wählte er die in Deutschland noch wenig bekannte
italienische Klavierpartitur, in der jede Stimme ihr eigenes 5-Linien-System hat. Wie
aus der Vorbemerkung von Samuel Scheidt hervorgeht, war die Druckausgabe nicht dafür
vorgesehen, um daraus zu musizieren. Der Spieler sollte für die Praxis die einzelnen Stimmen
in Buchstaben-Tabulatur absetzen. Die Partiturnotation ermöglichte die Übertragung in alle
denkbaren Notationsformen und führte dazu, dass sich der Musiker zuerst theoretisch mit
dem Werk auseinandersetzen musste, bevor er es spielen konnte.
Nachdem infolge der Kriegsereignisse 1625 die hallische Hofhaltung aufgelöst wurde,
erhielt er 1628 das eigens für ihn geschaffene Amt eines „Director musices“ für die drei großen
Kirchen der Stadt Halle (Marktkirche Unser Lieben Frauen, St. Mauritius und St. Ulrich).
Im Jahre 1630 verlor er seine Stellung als Musikdirektor bei der Stadt. Seitdem war Scheidt
„bloßer Privatus“, der sein Geld mit Unterrichtstätigkeit und Gelegenheitsmusiken verdiente.
1631 publizierte er vier Bände mit geistlichen Konzerten. Es handelt sich dabei um reduzierte
Fassungen vielstimmiger Versionen, die nicht veröffentlicht wurden und seither verschollen
sind. Er rechnete, wie sich aus den Vorworten der Drucke ergibt, mit den in seiner
Zeit üblichen Einrichtungen für die jeweiligen Aufführungsbedingungen. Als 1642 in Halle
wieder eine Hofkapelle errichtet wurde, kam es kurzzeitig zu einer lockeren Zusammenarbeit
mit Scheidt. 1644 ließ er 70 Symphonien drucken, die auch als Einschübe der geistlichen
Konzerte gedacht waren.
1650 folgte als letztes Werk die Görlitzer Tabulatur mit vierstimmigen Choralsätzen für
die Praxis. Man darf es als das erste Orgelbuch für den Gemeindegesang bezeichnen.
Scheidt, neben Praetorius und Schütz einer der bedeutendsten Meister seiner Zeit, starb am
24. März 1654 in Halle.
gewirkt hat, waren weithin bekannt und wurden von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt.
Nicht zuletzt zeugen die vielen Abschriften von dem großen Einfluß, den seine Werke auf die
Musiker seiner Zeit ausübten.
Samuel Scheidt wurde am 3. November 1587 in Halle an der Saale getauft. Vermutlich war
er in der Zeit von 1603 bis 1608, als er Organist an der hallischen Moritzkirche wirkte, Schüler
von Jan Pieterszoon Sweelinck in Amsterdam.
1609 wurde er Organist am Hof des Administrators des lutherischen Erzstifts Magdeburg
in Halle. Etwa zehn Jahre später wurde er Kapellmeister am Hof in Halle, wo 1620 sein erstes
Werk in Druck erschien.
1624 erschien seine berühmte Tabulatura nova. Der 1. und 2. Teil enthalten unter
anderem Variationen, Fantasien und Tanzsätze. Der 3. Teil widmet sich der Musik für
den evangelischen Gottesdienst. Um die Stimmen der hier vereinigten Werke für Tasteninstrumente
deutlich voneinander zu trennen, wählte er die in Deutschland noch wenig bekannte
italienische Klavierpartitur, in der jede Stimme ihr eigenes 5-Linien-System hat. Wie
aus der Vorbemerkung von Samuel Scheidt hervorgeht, war die Druckausgabe nicht dafür
vorgesehen, um daraus zu musizieren. Der Spieler sollte für die Praxis die einzelnen Stimmen
in Buchstaben-Tabulatur absetzen. Die Partiturnotation ermöglichte die Übertragung in alle
denkbaren Notationsformen und führte dazu, dass sich der Musiker zuerst theoretisch mit
dem Werk auseinandersetzen musste, bevor er es spielen konnte.
Nachdem infolge der Kriegsereignisse 1625 die hallische Hofhaltung aufgelöst wurde,
erhielt er 1628 das eigens für ihn geschaffene Amt eines „Director musices“ für die drei großen
Kirchen der Stadt Halle (Marktkirche Unser Lieben Frauen, St. Mauritius und St. Ulrich).
Im Jahre 1630 verlor er seine Stellung als Musikdirektor bei der Stadt. Seitdem war Scheidt
„bloßer Privatus“, der sein Geld mit Unterrichtstätigkeit und Gelegenheitsmusiken verdiente.
1631 publizierte er vier Bände mit geistlichen Konzerten. Es handelt sich dabei um reduzierte
Fassungen vielstimmiger Versionen, die nicht veröffentlicht wurden und seither verschollen
sind. Er rechnete, wie sich aus den Vorworten der Drucke ergibt, mit den in seiner
Zeit üblichen Einrichtungen für die jeweiligen Aufführungsbedingungen. Als 1642 in Halle
wieder eine Hofkapelle errichtet wurde, kam es kurzzeitig zu einer lockeren Zusammenarbeit
mit Scheidt. 1644 ließ er 70 Symphonien drucken, die auch als Einschübe der geistlichen
Konzerte gedacht waren.
1650 folgte als letztes Werk die Görlitzer Tabulatur mit vierstimmigen Choralsätzen für
die Praxis. Man darf es als das erste Orgelbuch für den Gemeindegesang bezeichnen.
Scheidt, neben Praetorius und Schütz einer der bedeutendsten Meister seiner Zeit, starb am
24. März 1654 in Halle.